Samstag, 1. September 2007

Wer braucht Gott? Barbara Stöckl und Christoph Schönborn im Gespräch

In ihrem neuen Bestseller stellt die bekannte TV - Moderatorin Barbara Stöckl die provokante Frage: Wer braucht Gott? Barbara Stöckl sprach ausführlich mit dem Wiener Kardinal Schönborn.

Christoph Schönborn: Christoph Kardinal Schönborn trat nach der Matura dem Dominikanerorden bei und studierte Theologie, Philosophie und Psychologie. 1970 wurde er von Kardinal Franz König in Wien zum Priester geweiht und absolvierte danach ein Studienjahr in Regensburg, wo der jetzige Papst Benedikt XVI., Joseph Ratzinger, sein Lehrer war. 1980 wurde er Mitglied der internationalen Theologenkommission des Heiligen Stuhls, 1987 Redaktionssekretär des Weltkatechismus. 1991 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof für die Erzdiözese Wien, 1995 zum Erzbischof und 1998 zum Kardinal. Das Wirken von Kardinal Schönborn ist geprägt von der Hinwendung zur Not der Nichtglaubenden und des kleinen Weges für die suchenden Menschen von heute.

Harry-Potter-war-gestern

Barbara Stöckl: Barbara Stöckl wurde als drittes von fünf Kindern in Wien geboren. Seit 1981 ist sie in der Medienbranche tätig, arbeitet als TV-Moderatorin, TV-Produzentin und freie Journalistin. Gestaltung und Moderation zahlreicher TV-Sendungen für ZDF und ORF (Doppelpunkt, Live, Licht ins Dunkel, Nachbar in Not, Millionenshow, Bei Stöckl etc.). Seit 1995 moderiert und produziert sie die ORF-Sendung HELP-TV. Für ihre Arbeit bekam sie zahlreiche Auszeichnungen (3-mal ROMY, Staatspreis im Interesse der Familie, Pressepreis der Ärztekammer, Humanitätspreis des Roten Kreuz etc.).

Papst Benedikt ist genauso entsetzt wie sein Wiener Erzbischof Christoph Schönborn: den "Wer braucht Gott" - Bestseller der beliebten österreichischen Fernsehmoderatorin Barbara Stöckl beantworten Suhrkamp und die linksliberale Szene offenbar mit einem Satan- und Okkultismus - Roman: "Café Pentagramm". In diesem Buch geht es nur vordergründig um gescheiterte Existenzen, Ex - Buddhisten und Esofreaks - ein Schuss von Doris Dörrie und ihrem "Erleuchtung garantiert" - die neuerdings dem Wahn verfallen, der Satan sei der wahre Erlöser der Menschheit. In Voltinis Roman geht es im Grunde um die Suche der Menschen nach einem Erlöser - und wie sie sich verhalten, wenn falsche Erlöser rufen.

Das Interviewbuch der TV-Moderatorin Barbara Stöckl mit Kardinal Christoph Schönborn "Wer braucht Gott?" entwickelt sich tatsächlich zum Bestseller. Kein Wunder, dass sich bei der Lektüre schon der ersten Kapitel die Frage aufdrängt: Wer braucht eigentlich den Satan? Wer braucht Gott - die berechtigte, heute tatsächlich in der Luft liegende titelgebende Frage des Interviewbuchs von Barbara Stöckl wird offensichtlich von vielen Menschen eindeutig positiv beantwortet - zumindest in dem Sinn, dass sie an einer anspruchsvollen Auseinandersetzung mit dieser Frage interessiert sind. Die Frage, die Carlo Voltini mit seinem ebenfalls schon jetzt als Bestseller geltenden Roman "Café Pentagramm" stellt, verunsichert eher, verstört und provoziert: Fürchtet der Vatikan den Teufel wirklich sosehr, dass er ihm Heere von Exorzisten gegenüberstellt? Wie "böse" sind die biederen Spinner eigentlich wirklich, die derzeit als die "Wiener Satanistenszene" schon fast so berühmt sind wie der "Wiener Aktionismus", dessen Roots - Figuren Josef Dvorak und Hermann Nitsch eine gewisse Nähe zu Ritualen und Gedanken haben und hatten, die die Kirche zu einer "Satanismusdiskussion" veranlassen könnten?

"Harry Potter war gestern" - das sagt sogar, in entscheidenden Fragen allerdings etwas anderer Meinung, der Vorstand der österreichischen Gnostischen Kultusgemeinde, der Wiener Orientalist und Mystiker Dr. Johannes Dokupil. Das Interesse der Menschen am Übersinnlichen führe, so Dokupil, auch zu regem Interesse an der Arbeit der Kultusgemeinde.

Unter dem Motto "Papstbesuch in Österreich - Satanisten machen mobil" lädt die Kultusgemeinde während des Besuches Benedikt XVI. zu einer Meditationswoche ins Café Pentagramm.

Der Dichter und Schriftsteller Carlo Voltini beantwortet - ohne selbstverständlich die ihm persönlich gut bekannte Barbara Stöckl angreifen oder diffarmieren zu wollen - die "Gott als Bestseller" - Aktion des Wiener Erzbischofs mit weiteren online gestellten Kapiteln seines Romans "Café Pentagramm". Voltini zeichnet darin Figuren, die an Robert Musil erinnern. Über Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften wurde einmal geschrieben: Musils Figuren gleichen einer Katatonikerversammlung auf dem Höhepunkt ihres Wahns.

Ähnlich die Figuren in "Café Pentagramm". Satanistenchef Dokupil wird die Maske abgenommen: "Dokupil war so tierliebend, dass bei der Schwarzen Messe jahrelang jene ausgestopfte Katze geopfert wurde, die ihm ein befreundeter Tierpräparator aus Baden bei Wien schon vor Jahren zum Geschenk gemacht hatte". Eines steht fest, egal, ob man es nun mit Christus oder mit dem Satan hält: Harry Potter war gestern.

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